Unter diesem Motto hatten sich 22 Auszubildende des ersten Lehrjahres der BOMAG frühmorgens im Stadtwald Boppard getroffen, um in die Hände zu spucken und die Forstwirte zu unterstützen.
Es galt relativ schwere Zaunelemente aus Holz in einem alten Eichenwald zu wuchten und auf verlichteten Plätzen zu sechseckigen Baumschutzinseln aufzubauen.
Auch wenn das jetzige Frühjahr recht nass daherkommt, haben die Wälder seit 2018 mit zunehmender Trockenheit zu kämpfen. Die Fichtenareale, oftmals als Reinbestände angelegt, fielen hektarweise dem Borkenkäfer zum Opfer. Aber auch die älteren Laubholzbestände kommen mit erhöhten Durchschnittstemperaturen, Zunahme der Sonnenstunden und länger anhaltenden Hitzeperioden nicht mehr zurecht. Sie müssen zu viel Wasser verdunsten, was die unteren Bodenschichten nicht mehr nachliefern. Schadorganismen haben leichteres Spiel, die Bäume sterben ab oder vertrocknen wie eine nicht gegossene Zimmerpflanze.
Es entstehen somit auch in unseren Laubwäldern unbewaldete Freiflächen oder größere Lücken.
Eigentlich kein Problem für einen Wald im ökologischen Gleichgewicht. Er produziert genügend Nachwuchs aus Samen, um diese Lücken wieder zu schließen.
Förster Johannes Nass, der den Kontakt zur Personalreferentin Katharina van Bebber von der BOMAG hergestellt hatte, greift in das Laub am Boden und zeigt ihr viele Eicheln, die gerade anfangen zu keimen. Der letzte Herbst hatte eine gute Eichelmast geliefert und die Wildschweine konnte bei weitem nicht alles vernaschen. So weit so gut. Sobald diese Hoffnungsträger sich aber mit ihren ersten Blättern dem Licht entgegenrecken, werden Sie zur gefragten Nahrungsquelle für die immer zahlreicher werdenden Rehe und Hirsche. Um diese wärmeliebende und mehr Trockenheit vertragende Baumart zu erhalten und zu fördern, investiert die Stadt Boppard jährlich intensiv in diese Schutzvorrichtungen.
Die jungen Frauen und Männer hatten nach Einweisung durch die Forstwirte Robert Weinand, Florian Kaul und Thomas Schimmelpfennig den Dreh schnell raus, wie aus Einzelelementen ein stabiles Sechseckgebilde zu bilden und zu fixieren war. Förster Nass zeigte allen in einem Nachbarareal, dass ihre Arbeit auch Erfolg haben wird. Dort
existieren bereits seit 10 Jahren solche geschützten Inseln, die genügend 1,50m hohe jungen Eichen enthalten.
Zum Abschluss sponserte die BOMAG und die Stadt Boppard allen leckere Wildbratwürste vom Holzkohlengrill und Getränke.
Der Tag im Stadtwald hat den Akteuren Spaß gemacht und das Thema Wald und Klimaveränderung wurde für alle greifbarer. Frau van Bebber kann sich durchaus eine jährlich wiederkehrende Umweltaktion im Bopparder Stadtwald vorstellen.
Hinweis: Unter https://www.ardmediathek.de/video/landesschau-rheinland-pfalz/zaeune-schuetzen-baeume-vorwildverbiss/
swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE4Mjk0NTg ist die Aktion auch in der Mediathek des SWR abrufbar.
Karin Breidbach
