Abfallmanagement: Deutsche Stahlindustrie vorbildlich

Karin Breidbach

Im Jahr 2023 tritt in Deutschland das Lieferkettengesetz in Kraft. Große Unternehmen müssen sich dann darum kümmern, dass Menschenrechte nicht nur im eigenen Konzern, sondern auch bei den direkten Zulieferern eingehalten werden. In anderen Bereichen steigen die Anforderungen an die Firmen ebenfalls. Die Pflichten sind vor allem für Branchen mit vielen internationalen Verflechtungen herausfordernd. Dazu zählt in Deutschland die Stahlindustrie, denn sie ist stark auf Vorleistungen aus anderen Ländern angewiesen. Wie deutsche Unternehmen für sich betrachtet und im internationalen Vergleich dastehen, hat die IW Consult untersucht.

Die deutsche Stahlindustrie ist international einer der Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Davon profitieren auch die nachgelagerten Industrien wie der Maschinenbau oder der Automobilsektor.

Arbeitsrechte
Das hohe Maß an Mitbestimmung für Arbeitnehmer lässt Deutschland im Bereich Arbeitsrechte gut dastehen, auch wenn es nicht für eine Position in der Spitzengruppe reicht.

CO₂-Intensität
Nachhaltigkeit bezieht sich aber natürlich nicht nur auf die Arbeitsrechte, sondern auch auf Aspekte des Umweltschutzes. So hat die deutsche Stahlindustrie mit ihrer gesamten Wertschöpfungskette im Jahr 2021 rund 76,8 Millionen Tonnen CO2 emittiert. Zum Vergleich: Chinas Stahlindustrie hat 2,43 Milliarden Tonnen ausgestoßen, also beinahe das 32-Fache.

Mehr Aufschluss über die Umweltbelastung gibt allerdings die CO2-Intensität – das Verhältnis des CO2-Ausstoßes zum Produktionswert. Deutschland weist nach Japan weltweit den zweitniedrigsten Wert auf: Die gesamte Wertschöpfungskette der deutschen Stahlindustrie verursacht nur 0,61 Kilotonnen CO2 je 1 Milliarde Dollar Produktionswert Stahl. Schlechte Bilanzen weisen dagegen Russland (2,32) und Indien (2,77) auf. China hat mit 1,37 Kilotonnen ebenfalls viel Verbesserungspotenzial.

Abfallwirtschaft
Ein weiterer Faktor für den Umwelt- und Klimaschutz ist der richtige Umgang mit Produktionsabfällen. Hier agiert die deutsche Stahlindustrie vorbildlich: Gut 90 Prozent des Abfalls aus der Wertschöpfungskette deutscher Stahlunternehmen werden umweltgerecht entsorgt.

Die Auswertung der IW Consult belegt: Die deutsche Stahlindustrie ist international einer der Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Von dieser guten Bilanz profitiert nicht nur die Branche selbst, sondern auch die nachgelagerten Industrien wie der Maschinenbau oder der Automobilsektor.