Zwei Nachbarn machen gemeinsame Sache

Janet BenSaad und Kevin Simon sind die besten Beispiele: Sie ist in der Personalabteilung von GKN automotive für das Thema Ausbildung zuständig, er ist stellvertretender Leiter der Ausbildungswerkstatt des Autozulieferers in Trier Hafen - und beide drückten seinerzeit in der heutigen Moseltalschule in Ehrang die Schulbank. Nachdem schon viele Schüler der heutigen Ralschule plus ihre Ausbildung bei GKN absolviert hatten, wurde nun auch ein offizieller Kooperationsvertrag unterzeichnet - "nach vielen Jahren Anlaufzeit", wie GKN-Geschäftsführer Matthias Henke bemerkte.

Künftig werden Schule und Unternehmen - die nur etwas mehr als 600 Meter Luftlinie auseinanderliegen - bei Themen wie Berufseinstieg und Ausbildung eng zusammenarbeiten. GKN ermöglicht Schülern und Lehrern Betriebsbesichtigungen, bietet Praktikumsplätze und Probearbeiten an und wird auch in der Schule über die Arbeitswelt beim Industriebetrieb informieren.

"Über 80 Prozent unserer rund 425 Mitarbeiter haben wir selbst zu Fachkräften ausgebildet, diese Quote wollen wir natürlich auch fortsetzen - und wir haben eine langjährige Kompetenz in Sachen Ausbildung, da unterstützen wir die Moseltalschule sehr gerne", sagt Henke, dessen Unternehmen bereits eine langjährige Kooperation mit der Stefan-Andres-Realschule plus in Schweich hat. "Wir müssen uns auf neuen Wegen als attraktiver Ausbildungsbetrieb präsentieren", sagt Henke.

An der Moseltalschule wurde das Konzept zur Berufsorientierung komplett überarbeitet - und da nun auch wieder Gäste in der Schule begrüßt werden dürfen, ist die Kooperation für Christian Bach, Konkrektor und Pädagogischer Leiter, ein wichtiger Schritt: "Wir als Schule müssen uns öffnen, die Unternehmen sollen zu uns kommen, denn sowohl Schüler als auch Eltern und Lehrer brauchen mehr Unterstützung und Expertenwissen beim Thema Ausbildung."

Wie wichtig der direkte Kontakt zu Schülern ist, betont auch GKN-Personalchef Gregor Münch: "Diese Kooperation ist ein Stück Zukunft für uns. So können wir langfristig Azubis gewinnen, die dann zu den Fachkräften ausgebildet werden, die die Zukunft des Standorts sichern."