60 Jahre ifaa - Wegweiser für die Arbeit der Zukunft

Seit 60 Jahren unterstützt das ifaa die Arbeitgeberverbände und deren Mitgliedsunternehmen mit seiner Kompetenz für die Gestaltung von Arbeits- und Betriebswelten.

Der Vorstandsvorsitzende unseres Verbandes, Thomas Merfeld, ist zugleich auch seit 2021 Vorstandsvorsitzender ifaa. In einem Interview anlässlich dieses Jubiläums schildert er seine ganz persönliche Sichtweise sein Engagement beim ifaa.

 

Herr Merfeld, Sie haben 2021 den Vorsitz des ifaa übernommen. Was war die Motivation für Sie, dieses Amt zu übernehmen?

Ich bin seit 2005 Vorstandsmitglied des ifaa und wurde zum Stellvertretenden Vorsitzender gewählt. In dieser Zeit habe ich schon in Vertretung einige öffentliche Termine des ifaa wahrgenommen. Das hat mir Spaß gemacht. Als ich dann gefragt wurde, ob ich die Nachfolge unseres jetzigen Ehrenvorsitzenden Peter Grass antreten möchte, fühlte ich mich geehrt und sah mich zugleich in der Verantwortung. Außerdem war ich mir sicher, dass ich gemeinsam mit Vorstand, vor allem Prof. Stowasser und dem ifaa-Team gut zusammenarbeiten werde. Hauptgrund ist aber, dass ich von der Wichtigkeit des ifaa als arbeitswissenschaftliches Institut überzeugt bin. Wir in der Metall- und Industrie brauchen das ifaa. Unsere Aufgabe ist die Entwicklung von Lösungen für die Mitgliedsverbände und deren Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie, um den stetigen Strukturwandel erfolgreich zu bewältigen und somit die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern.

Gerade die Herausforderungen in den nächsten Jahren kombiniert mit den aktuellen politischen und weltwirtschaftlichen Herausforderungen verstärken diese Überzeugung bei mir, bei den Vorstandskollegen*innen und vor allem in den Verbänden, das ifaa zu fordern und vor allem auch fördern.

 

Sie sind zudem Vorsitzender des vem. die arbeitgeber e. V. Wie vereinbaren Sie diese beiden Ehrenämter, die ja sicher zeitlich sehr aufwendig sind?

Grundvoraussetzung für die fast gleichzeitige Übernahme beider Ämter war das gute Verhältnis zu Thorsten Bröcker, unserem Hauptgeschäftsführer beim vem. die arbeitgeber e.V., und Sascha Stowasser. Ich vertraue beiden, stehen hinter Ihrer guten Arbeit, ihrer Führung und den operativen Entscheidungen. Beide sind offen für meine Ideen und Anregungen, jederzeit zum Austausch bereit und vor allem sehr kollegial. Das macht meine Arbeit als Vorsitzender im Verband und Institut sehr angenehm.

Dazu kommt noch, dass ich zum Verband in Koblenz sehr kurze Wege habe, sowohl von meinem Heimatort Lahnstein als auch meinem Arbeitsort Boppard. Auch Düsseldorf ist schnell erreichbar, wenn es dann erforderlich ist. Geholfen hat auch die Entwicklung während der Pandemie, dass einige Meetings digital erfolgen können.

Bei allen Tätigkeiten im Ehrenamt muss aber auch der Arbeitgeber bereit sein, seinen Mitarbeiter*in zu unterstützen. Und da habe ich die volle Rückendeckung meines BOMAG-Präsidenten Ralf Junker.

 

Wie nah sind Sie als Vorstandsvorsitzender des vem.die arbeitgeber e. V. an den Themen, die die Unternehmen des Verbandes umtreiben?

Ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass der Dreiklang Vorsitzender des ifaa, Vorsitzender des vem. die Arbeitgeber e.V. und Mitglied der Geschäftsleitung eines größeren Mittelständlers, denn so sehe ich die BOMAG mit weltweit 2.500 Beschäftigten, Synergien für die beiden Ehrenämter und auch meine Tätigkeit als Vice President Human Resources mit sich bringt. Ich kann bei allen Aufgaben auf Erfahrungen und täglichen neu erworbenen Kenntnisse zugreifen, immer aus einem anderen Blickwinkel. Das hilft aber nicht nur mir, sondern auch meinen Kollegen*innen in den Verbänden. Für das ifaa sehe ich in der Mischung zwischen erfahrenem Praktiker im Unternehmen und in einem Verband eine gute Ergänzung zu der Arbeit unserer Wissenschaftler. Diese gemeinsame Stärke kommt dem ifaa, den Verbänden der Metall- und Elektroindustrie und unseren Unternehmen zugute. Also klare Aussage: Ich bin ganz nah an den Themen!

 

Das ifaa versteht sich als Begleiter der Wirtschaft. Sie selber sind Vice President für den Bereich Human Resources bei der Firma BOMAG. Nutzen Sie und das Unternehmen, in dem Sie tätig sind, die Expertise des ifaa?

Nach den meinen bisherigen Antworten erübrigt sich die Frage eigentlich. Ich bin überzeugt von der Arbeit des ifaa. Das ifaa ist ganz nah an den Unternehmern, ob Groß- oder Kleinunternehmen, nah an den Arbeitswissenschaftlern in den Verbänden sowie vertreten ins sehr vielen Institutionen. Dazu kommt die wissenschaftliche Arbeit, vor allem der Blick in die Zukunft. Und dann wäre es als Personaler unverantwortlich, wenn ich bzw. wir in der BOMAG diese Möglichkeiten bzw. Expertise nicht nutzen würden. Und auch diese Nutzung erfolgt wieder im schon genannten Dreiklang, also BOMAG - vem - ifaa. I.d.R. besprechen wir als BOMAG unsere Anliegen, Fragen und auch Probleme mit unseren Arbeitswissenschaften im vem, die dann gerne den Kontakt zum ifaa aufbauen bzw. die Expertise des Instituts nutzen. Eine viel bessere Dienstleistung können Sie als Unternehmen kaum bekommen und dann sehr oft kostenlos, also durch Mitgliedsbeiträge zum Verband abgegolten, oder zu deutlich geringeren Beratungskosten als marktüblich.

 

Inwiefern können Sie die Themen mit beeinflussen?

Sascha Stowasser und ich sitzen einmal im Jahr zusammen und besprechen bzw. überarbeiten die strategische Ausrichtung des Instituts. Die Ziele für das kommende Geschäftsjahr werden dann, wie es auch in einem Unternehmen üblich ist, in Zielvereinbarungen hinterlegt. Die Führungskräfte werden an dieser Zielvereinbarung gemessen und auch entlohnt.

Natürlich sind wir im regelmäßigen Kontakt, wenn Sascha Stowasser den Austausch zu aktuellen Themen und Problemen sucht, bzw. ich werde regelmäßig über die Aktivitäten des ifaa auch im Tagesgeschäft informiert.

Zusätzlich haben wir unsere Vorstandssitzungen, wo Geschäftsführung und Fachbereiche jeweils einen Überblick über die aktuelle Situation und die laufenden Projekte geben. Damit haben auch meine Vorstandskollegen*innen die Möglichkeit entsprechende Frage zu stellen, Erfahrungen und Ideen einzubringen. Das funktioniert sehr gut.

Und dann habe ich ja auch mal die eine oder Idee, die wir dann in verschiedenen Gesprächsrunden diskutieren.

Zusätzlich versuche ich auch den Kontakt zu den 30 Mitarbeiter*innen des Instituts zu halten, in dem ich u.a. auch gerne an Meetings teilnehme. So habe ich mir beim Amtsantritt einen Tag Zeit genommen, um mit allen Mitarbeiterinnen der verschiedenen Bereiche zu sprechen. Ich will die tägliche Arbeit verstehen und auch das eine oder andere Problem hautnah erfahren. Außerdem ist das für mich ein Zeichen der Wertschätzung ihrer Arbeit.

 

Was bedeutet das Jubiläum für Sie persönlich?

Erst einmal ist jedes Jubiläum Zeit zum Innehalten und zum Blick in die Vergangenheit. Es ist auch die Möglichkeit, gemeinsam mit allen Beteiligten Bilanz zu ziehen: Was war gut? Was können wir besser machen?

Dann ist es eine große Ehre für mich, dass ich ein solches Jubiläum als Vorstandsvorsitzender begleiten darf. Und zum Schluss ist eine großartige Gelegenheit mit den Vorstandskollegen*innen, den Vertretern der Verbände und vor allem den Mitarbeiter*innen des ifaa zu feiern. Für mich ist wichtig, und das gilt im Unternehmen, in Verband und Institut, dass wir gewissenhaft eine gute Arbeit abgeben und ein verlässlicher Dienstleister sind. Aber auch sehr wichtig ist es dabei Spaß zu haben. Und was bietet sich da mehr an als eine gemeinsame Jubiläumsfeier des ifaa in Düsseldorf.