KI im allgemeinbildenden Unterricht – Chancen für die Schule von morgen

Karin Breidbach
Schulung SW2: Teilnehmer hören Referent zu, der Präsentation auf Leinwand zeigt.

Künstliche Intelligenz (KI) verändert nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch die Art und Weise, wie wir lernen und lehren. Besonders im allgemeinbildenden Unterricht eröffnet KI spannende Möglichkeiten: Sie kann Schüler individuell fördern, Lehrkräfte entlasten und den Unterricht praxisnaher gestalten. Immer mehr Schulen setzen sich deshalb mit der Frage auseinander, wie KI sinnvoll und verantwortungsvoll eingesetzt werden kann.

Eine erste Antwort darauf gab die SCHULEWIRTSCHAFT Koblenz-Lehrkräftefortbildung am 30. Januar 2024 in der Carl-Benz-Schule Koblenz. 26 Lehrkräfte aus verschiedenen Schulformen erhielten dort wertvolle Einblicke in die Chancen und Grenzen der Künstlichen Intelligenz im Klassenzimmer. Referenten wie Herr Kalb und Herr Neuzerling zeigten praxisnah, wie KI den Unterricht bereichern kann – von automatisierter Aufgabenverteilung über Übersetzungsdienste bis hin zu Lernanwendungen, die sich auf das Tempo der Schüler einstellen.

KI in der Schule – Chancen und Herausforderungen

Der Einsatz von KI im allgemeinbildenden Unterricht eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten:

  • Individualisierung des Lernens: KI-Systeme passen sich an das Lerntempo einzelner Schüler an.

  • Entlastung von Lehrkräften: Routineaufgaben wie Korrekturen oder Aufgabenverteilung können automatisiert werden.

  • Förderung digitaler Kompetenzen: Schüler lernen, verantwortungsvoll mit neuen Technologien umzugehen.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Die Rolle der Lehrkraft bleibt zentral, denn KI kann den Menschen nicht ersetzen. Vielmehr geht es darum, Lehrende zu unterstützen und ihnen mehr Zeit für die persönliche Förderung der Schüler zu geben.

Praxisbeispiele: KI-Tools im Unterricht

Ein konkretes Beispiel ist die Plattform „fobizz“, die ab Frühjahr 2024 allen Schulen in Rheinland-Pfalz zur Verfügung steht. Mit einer Investition von rund 2,1 Millionen Euro stellt das Bildungsministerium damit eine webbasierte Lernplattform bereit, die zahlreiche KI-Systeme und Inhalte bündelt. Damit wird Lehrkräften ein moderner Werkzeugkasten an die Hand gegeben, der den Unterricht nachhaltig verändern kann.

KI für Recherche und Übersetzung

Viele Schüler stoßen bei der Bearbeitung von Fachtexten oder fremdsprachlichen Inhalten an ihre Grenzen. Hier können KI-gestützte Übersetzungs- und Recherchetools helfen. Komplexe Texte lassen sich nicht nur leichter verstehen, sondern auch zielgruppengerecht zusammenfassen. Dadurch wird das Lernen effizienter, und Schüler können eigenständig neues Wissen erschließen – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Selbstständigkeit im Lernprozess.

KI für Nachhilfe und Lernbegleitung

Gerade in heterogenen Klassen mit unterschiedlichen Lernständen ist es für Lehrkräfte eine Herausforderung, jedem Schüler gerecht zu werden. KI-gestützte Nachhilfeprogramme bieten hier einen echten Mehrwert: Sie passen Aufgaben individuell an den Leistungsstand an, erkennen Wissenslücken und schlagen gezielt Übungen vor. Für Schüler bedeutet das, dass sie jederzeit Unterstützung abrufen können – ähnlich wie bei einem digitalen Tutor, der rund um die Uhr verfügbar ist.

KI als Ideengeber für Kreativität

Auch im Bereich Kreativität eröffnet KI neue Möglichkeiten. Schüler können KI-gestützte Tools nutzen, um Inspiration für Referate, Projekte oder Präsentationen zu erhalten. Dabei geht es nicht darum, dass die KI die Arbeit übernimmt, sondern dass sie als Ideensprungbrett dient. So können Schüler neue Perspektiven einnehmen, kreative Lösungsansätze entwickeln und ihre Medienkompetenz stärken.

Entlastung und neue Rollen für Lehrkräfte

Ein oft unterschätzter Vorteil von KI liegt in der Entlastung von Routineaufgaben. Die automatische Verteilung und Korrektur von Aufgaben gibt Lehrkräften mehr Zeit, sich auf pädagogische Kernaufgaben zu konzentrieren: die individuelle Förderung, die Begleitung von Lernprozessen und die persönliche Beziehung zu ihren Schülern. Dadurch verändert sich auch die Rolle der Lehrkraft – sie wird zunehmend zur Lernbegleiterin und Coach.

Lehrkräfte und Schüler im digitalen Wandel

Lehrkräfte stehen dabei im Mittelpunkt: Sie müssen entscheiden, wann KI sinnvoll ist und wie sie pädagogisch eingesetzt wird. Fortbildungen wie die in Koblenz helfen, Wissen aufzubauen und Erfahrungen auszutauschen. Gleichzeitig entwickeln Schüler durch den Einsatz von KI ein besseres Verständnis für Chancen und Risiken neuer Technologien – ein wichtiger Baustein für die Zukunft.

Zukunft der Bildung mit KI

Die Schule von morgen wird durch digitale Lernformen geprägt sein, doch der Mensch bleibt das Herzstück. KI wird weder Lehrer ersetzen noch das Lernen automatisieren, sondern vielmehr Lernräume erweitern. Damit eröffnet sich eine große Chance: Bildung wird inklusiver, individueller und praxisnaher.

Fazit

Die Einführung von KI-Tools wie „fobizz“ ist mehr als nur eine technische Neuerung. Sie markiert den Beginn einer neuen Lernkultur, in der Schüler stärker eigenverantwortlich arbeiten und Lehrkräfte neue Freiräume für kreative und pädagogische Aufgaben gewinnen. Wichtig bleibt jedoch: KI soll den Unterricht bereichern, nicht ersetzen. Entscheidend ist, dass Schulen und Lehrkräfte einen reflektierten Umgang mit den neuen Möglichkeiten entwickeln. Nur so kann KI zu einem echten Mehrwert für die Bildung werden.

 

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